Mittwoch, 16. Mai 2007
Huii
Mensch, hier ist aber lange nichts mehr passiert, fast zwei Wochen hab ich mich nicht mehr blicken lassen. Vielleicht liegt es am neuen Semester, denn das lockt mit Veranstaltungen und Übungsaufgaben wie aus der Feder des Zarathustra, gleichermassen mit einem Stundenplan, wie von Konfuzius (Achtung - Wortwitz) selbst gestaltet. Und ein neuer Hiwi-Job wird mich in Zukunft noch mehr Zeit kosten als ohnehin schon.
Dafür hatte ich neulich doch mal Zeit, mich von meinem besten Freund aus Hamburg besuchen zu lassen, der mich prompt ins Savoy geschleppt hat. Das Savoy, meine Hass Disco. Man geht rein, bekommt eine Karte statt Eintritt zu bezahlen, wird auch den ganzen ABend nur diese Karte als Zahlungsmittel benutzen (bis beim Ausgang das böse Erwachen kommt) und sobald man im großen Raum mit tanzfläche, zwei Theken und mehreren Stangen ist, an denen sich zu dünne Mädels räkeln, bekommt man die ganze House-Bunny-Muskelman-mit Handtäschchen auf der tanzfläche stehen-Sekt trinken-Generation ins Gesicht. Wenn du ein Kerl bist,der gerade wie ich, längere rote Haare hat, dann stellen sich die aufgepumpten toasties vor ihre Ladies, wenn du ein Mädel bist - umgekehrtes Spiel.
Ich möchte nicht so weit gehen, jedem von ihnen jegliche Intelligenz abzusprechen, aber einige Dinge fallen mir immer wieder auf. Zum Beispiel die Mißachtung einiger Naturgesetze.
Ich bezweifle, dass einer von denen jemals tatsächlich mit Physik oder Chemie in Verbindung gekommen ist, deshalb wundert es mich nicht, dass sie das Gesetz der Erhaltung der Masse nicht kennen. Ähnlich wie Energie, kann eine Masse nicht einfach verschwinden, genauso wenig wie sie einfach aus dem Nichts entstehen kann. Auf unsere Discosituation übertragen bedeutet das: Wenn die Bar in einem Schuppen belegt ist, nützt es nichts wenn sich die schwitzenden Menschen, die wahrscheinlich durch ihren Dehydrierungszustand in Panik versetzt sind, von hinten dagegen drängen, gerade aufgrund des Gesetzes dass eine Masse nicht einfach verschwinden kann. Wohin denn auch? Nach Belgisch Kongo? Die dort stehenden Menschen werden höchstens gegen die Bar gedrückt, was den Zugang zu dieser nicht erleichtert, im Gegenteil. Durch den zunehmenden Druck wird sich die Dichte der Menschenwand vor der Bar erhöhen und da man den Menschen durch die ständige Annäherung auch die Möglichkeit der Flucht nimmt, führt dies zu einem Gedränge, dass sich nicht so einfach wieder lösen lässt. Anstatt in Ruhe den Menschen die Möglichkeit zu geben, den Ort gesittet zu verlassen, und anderen Durstigen den Weg freizumachen, drückt man sich so lange in die Menge bis die ganze Masse zu den Seiten ausweichen kann oder doch Leute verschwinden – und Stunden später auf dem Boden zertrampelt wieder auftauchen. Kleiner Tipp – Diese Menschen verschwinden in der Zwischenzeit nicht wirklich, aber in solchem dynamischen Massenverhalten gilt ja scheinbar die Regel „Aus den Augen aus dem Sinn." Vor allem Leute die nicht in ihr Erscheinungsbild oder ihren Modetyp fallen, also schlichtweg nicht ihre ZIelgruppe sind, behandeln sie gut und gerne mal als nicht existent.
Ergo: Nie nie nie nie wieder ins Savoy.

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